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Polystyrol-Behälter werden sehr häufig im Lebensmittelbereich eingesetzt, etwa als Becher für kalte und warme Getränke. Das hat damit zu tun, dass Polystyrol überall dort von Vorteil ist, wo Hygiene gefragt ist. Und gerade im Lebensmittelbereich kommt dem Material auch zugute, dass es aus dem Kohlenwasserstoff Styrol besteht, der durchaus auch in Nahrungsmitteln zu finden ist: in Erdbeeren etwa, in Zimt, Kaffee oder Rindfleisch.

Polystyrol im Lebensmittelbereich

Klar ist: Jedes Material, das in direkten Kontakt mit Lebensmitteln steht, muss zuvor eingehend und umfassend wissenschaftlich geprüft werden, damit garantiert werden kann, dass keine Gesundheitsrisiken davon ausgehen. Die amerikanische Lebensmittelbehörde FDA konzentriert sich dabei etwa auf drei Faktoren:

  • das für die Verpackung verwendete Material,
  • das Vorhandensein von Substanzen, die von in diesem Material verpackten Lebensmittel aufgenommen werden könnten,
  • die Sicherheit, die die Verpackung bietet.

Nach der Herstellung von Polystyrol können kleine Mengen Styrol im Material verbleiben, weshalb sich die FDA darauf konzentriert hat, inwieweit das Material, das mit den Lebensmitteln in Kontakt kommt, sicher ist (das Polystyrol also) und wie sicher die Substanz ist, die auf Lebensmittel übergehen kann (das Styrol). Das Ergebnis der Untersuchung ist klar: Schon vor Jahrzehnten hat die FDA zweifelsfrei festgestellt, dass Polystyrol als Verpackungsmaterial von Lebensmitteln absolut sicher ist.

Mehr noch: Die FDA hat Styrol zudem als Lebensmittel-Zusatzstoff zugelassen. Es kann demnach in kleinen Mengen Backwaren ebenso beigegeben werden wie tiefgekühlten Milchprodukten, Bonbons, Gelatine, Pudding oder anderen Produkten.

Die Daten zur Sicherheit von Polystyrol als Lebensmittelverpackung

2013 hat die Plastics Foodservice Packaging Group der FDA neue Daten zur Aufnahme von Styrol über den Umweg über Lebensmittel vorgelegt. Diese zeigen, dass der Mensch nur äußerst geringe Mengen Styrol aufnimmt. Die Rede ist von 6,6 Mikrogramm pro Tag und Person, ein Wert, der mehr als 10.000-fach unter den von der FDA festgelegten Grenzwerten liegt. So geht die FDA davon aus, dass eine Aufnahme von bis zu 90.000 Mikrogramm Styrol pro Person und Tag noch ungefährlich ist. Die Daten von 2013 können hier abgerufen werden.

In den USA ist es also die FDA, die alle Formen von Lebensmittelverpackungen einer rigorosen Prüfung unterzieht, bevor diese in Umlauf gebracht werden. Darunter fällt natürlich auch Polystyrol. Und weil alle Lebensmittelverpackungen (Glas, Aluminium, Karton, Kunststoffe) Substanzen enthalten, die in geringen Mengen von den Lebensmitteln aufgenommen werden können, prüft die FDA vor allem, dass diese Mengen für den Menschen absolut unschädlich sind.

Die Situation in Europa

Der Fachbericht über Polystyrol-Verpackungen für Lebensmittel

Die ILSI Europe Packaging Materials Task Force hat im Jahr 2000 eine groß angelegte Studie über Verpackungsmaterialien für Getränke und Nahrungsmittel eingeleitet. 2017 wurden die Untersuchungsergebnisse zu Polystyrol veröffentlicht, in denen es um die chemische Zusammensetzung, aber auch und vor allem um die toxikologische Sicherheit, um Umweltaspekte und rechtliche Überlegungen geht.

Die Berichte der Task Force sind für ein breites Publikum gedacht und schon 2002 wurde ein erster Bericht über Polystyrol und dessen Einsatz in der Lebensmittelbranche veröffentlicht. Dieser wurde in den letzten Jahren noch einmal grundlegend überarbeitet, wobei die neue Version durchaus interessante Aspekte zutage fördert, die bisher nicht berücksichtigt worden sind. So sind etwa die Kapitel über die Toxikologie und die rechtlichen Aspekte neu in den Bericht gerückt.

Der Bericht führt aus, dass Polystyrol und Styrol-Butadien-Kunststoffe schon seit vielen Jahren als Verpackungsmaterial verwendet werden. Aufgrund ihrer besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften eignen sich Polystyrol-Kunststoffe besonders gut für die Verarbeitung zu einer Vielzahl von Verpackungsmaterialien und Gegenständen, die für eine breite Palette von Lebensmitteln und Getränken verwendet werden. Der ILSI-Bericht hat dabei die grundlegende Chemie und die Eigenschaften von Polystyrol-Kunststoffverpackungen untersucht, die in direkten Kontakt mit Lebensmitteln und Getränken kommen. Außerdem wurden die europäischen und US-amerikanischen Vorschriften für den Kontakt mit Lebensmitteln beleuchtet und damit verbundene Sicherheits- und Umweltfragen.

Wer an den detaillierten Ergebnissen der Studie interessiert ist, findet sie hier.

Und weitere Informationen zu Verpackungsmaterialien im Lebensmittelbereich finden sich hier.

FAQ über die Sicherheit von Polystyrol-Verpackungen im Lebensmittelbereich

Was sagen die Gesundheitsbehörden über die Sicherheit von Polystyrol-Verpackungen für Lebensmittel?

Die Gesundheitsbehörden unterstützen die Nutzung in der Lebensmittelbranche von Einweg-Verpackungen aus Polystyrol in einem geeigneten Umfeld. Schließlich können sie dazu beitragen, von Lebensmitteln ausgelöste Krankheitsfälle zu verringern, und zwar zuhause, in Krankenhäusern, Schulen, Pflegeheimen, Mensen und Restaurants.

Welche Haltung haben Lebensmittelsicherheits-Agenturen zu Polystyrol-Verpackungen für Lebensmittel?

In den USA ist es die Food and Drug Administration (FDA), die Verpackungen im Lebensmittelbereich rigoros überprüft und überwacht. Schon vor Jahrzehnten hat die FDA Polystyrol-Verpackungen als absolut sicher eingestuft. Auch die europäische Lebensmittelbehörde ist zum selben Ergebnis gekommen.

Wie steht die Wissenschaft zu Lebensmittel-Verpackungen aus Polystyrol?

Von 1999 bis 2002 hat eine Gruppe von zwölf Wissenschaftlern auf Initiative des Harvard Center for Risk Analysis eine umfassende Untersuchung eventueller Gesundheitsrisiken vorgenommen, die für Menschen bestehen könnten, die bei der Arbeit oder in ihrer Umwelt mit Styrol in Kontakt kommen. Dabei wurde auch untersucht, inwieweit Lebensmittel, die Styrol aus Polystyrol-Verpackungen aufnehmen, einen gesundheitlichen Einfluss auf die Menschen haben. Die Untersuchung hat dabei eindeutig gezeigt, dass es keinen Grund zur Besorgung gibt – weder, was Styrol in Lebensmitteln, noch was Lebensmittelbehälter aus Polystyrol betrifft.

Gibt es Styrol in der Natur?

Styrol kommt in vielen Lebensmitteln und Getränken vor, und zwar von Natur aus. Seine chemische Struktur ähnelt dem Zimtaldehyd, der chemischen Komponente, die den Geschmack von Zimt ausmacht. Styrol wird auch als Baustein für Materialien verwendet, die zur Herstellung von Autos, Elektronik, Booten, Freizeitfahrzeugen, Spielzeug und unzähligen anderen Konsumgütern verwendet werden. Erst wenn Styrol zu einem Polymer (Kunststoff) zusammengefügt wird, entsteht daraus ein völlig neues Material: Polystyrol.

Wo kommen Menschen mit Styrol in Kontakt?

Menschen können durch geringe Mengen in der Luft, vor allem durch Autoabgase und Zigarettenrauch, sowie in Lebensmitteln und Verpackungen mit Styrol in Kontakt kommen. Styrol ist von Natur aus in vielen Lebensmitteln enthalten, etwa in Zimt, Rindfleisch, Kaffeebohnen, Erdnüssen, Weizen, Hafer, Erdbeeren und Pfirsichen. Darüber hinaus hat die FDA Styrol als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen: Es kann in kleinen Mengen Backwaren, gefrorenen Milchprodukten, Bonbons, Gelees, Pudding und anderen Lebensmitteln zugesetzt werden.